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Pressespiegel |
BERNHARD SCHLINK Erinnern und Vergessen wieviel Freiheit haben wir
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Mannheimer Morgen 12. Februar 2015 von Thomas Gross |
Lob
des Erinnerns "Dass die Gegenwart nur gelingt, wenn die Vergangenheit erinnert wird", das steht für den Schriftsteller und Juristen Bernhard Schlink fest. Das gelte auch für jüngere Generationen, die diese Vergangenheit gar nicht erlebt haben. Doch selbstverständlich ist für Schlink auch, dass junge Deutsche angesichts des Holocausts "ebenso wenig wie Schuld Scham empfinden" müssten. Erinnern sollten sie gleichwohl, das spürten etwa Studenten, wenn sie im Ausland seien. Schlink entwickelte diese Gedanken, die ihn auch in seinen Romanen beschäftigt haben, in dem Vortrag "Erinnern und Vergessen", den er vergangenes Jahr vor der Heidelberger Bürgerstiftung hielt. In einem schmucken Bändchen ist die Rede jetzt mit Bemerkungen zu ihr sowie zum Autor und der Bürgerstiftung im Kurpfälzischen Verlag in Heidelberg erschienen (52 S., 9,80 Euro). Mag es auch immer wieder eine individuelle Befreiung geben, die auf Vergessen beruht, so sei die kollektive Erinnerung, die in eine Erinnerungskultur mündet, doch eine moralische Pflicht. Die "Befreiung vom Ich", die das Vergessen biete, könne kein Zustand von Dauer sein, so Schlink, der in Heidelberg aufgewachsen ist. Es tauge nicht "als Drehbuch eines vollen und reichen Lebens" - erst recht nicht zum Zusammenleben, resümiert der Autor seinen überzeugenden und wohlformulierten Gedankengang. |
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