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Pressespiegel



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HERMANN WEISERT; DAGMAR DRÜLL; EVA KRITZER :

Rektoren, Dekane, Prorektoren, Kanzler, Vizekanzler, kaufmännische Direktoren des Klinikums der Universität Heidelberg 1386 - 2006


Hrsg. vom Rektor der Ruprecht-Karls-Universität. - Heidelberg :
2007
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07-1-192

November 2007



Universität <HEIDELBERG>
Verzeichnis der Personen in Leitungsfunktionen

Manfred Komorowski

Es gibt nicht viele als Monographie erschienene Verzeichnisse der Amtsträger deutscher Universitäten, laufen doch derartige reine Namenlisten auf den ersten Blick Gefahr, nur für die Geschichte der eigenen Hochschule interessant und ohne Relevanz für andere Universitäten zu sein. Im Gegensatz zu Professorenlexika sind sie biographisch in der Regel unergiebig. Sie stellen allerdings eine Fundgrube für die Universitätshistoriker dar, die sich mit der Verfassungs- und Verwaltungsgeschichte von Hochschulen befassen. In Heidelberg haben Auflistungen universitärer Eliten schon eine längere Tradition.

Der langjährige Universitätsarchivar Hermann Weisert hatte bereits 1968 ein Verzeichnis der Rektoren und Dekane vorgelegt, das er dann zum 600jährigen Jubiläum bis zum Jahre 1985 ergänzte.

Die hier vorliegende, dritte, erweiterte und ergänzte Auflage basiert auch noch auf den Vorarbeiten Weiserts (gest. 2003) und berücksichtigt nun zusätzlich die Prorektoren, Kanzler, Vizekanzler sowie die kaufmännischen Direktoren des Klinikums. So haben 748 Rektoren seit der Gründung die Geschicke der Universität geleitet, die hier chronologisch nach ihrem Amtsantritt und unter Nennung ihres Faches verzeichnet sind. Jüngst entdeckte Senatsprotokolle haben uns die Rektorennamen der 1640er Jahre geliefert, als der Lehrbetrieb in Heidelberg allerdings wegen des Dreißigjährigen Krieges ruhte. Zwischen 1803 und 1919 fungierte der jeweilige badische Großherzog als Rektor. Die Amtsgeschäfte führten in dieser Zeit die Prorektoren. Die Verantwortung für Haushalt und Organisation trugen von der Gründung bis 1803 die Wormser Dompröpste als Kanzler, wobei sie von Vizekanzlern unterstützt wurden. Erst ab 1970 gibt es in Heidelberg einen Universitätskanzler moderner Prägung, trägt (bisher vier Personen). Ganz ähnliche Aufgaben haben die bisher sieben kaufmännischen Direktoren des Klinikums.

Bestand die mittelalterliche und frühneuzeitliche Universität aus den vier traditionellen Fakultäten Theologie, Jura, Medizin und Philosophie, so kamen nach 1800 Fakultäten hinzu, die sich vorrangig durch die weitere ntergliederung der früheren philosophischen Fakultät ergaben, so etwa die Fakultäten für Neuphilologie, Orientalistik und Altertumswissenschaft, Mathematik, Chemie usw. Außerdem entstanden ab dem 19. Jahrhundert die einzelnen Fakultäten der Staats- Wirtschafts- und Sozialwissenschaften. Die namentliche Aufführung aller Dekane nimmt denn auch den größten Teil des Buches ein, das durch ein Namenregister beschlossen wird.

Nun haben die Bearbeiter glücklicherweise nicht nur reine Namenlisten geliefert.
Es ist ihnen vorzüglich gelungen, die im Verlauf von über sechs Jahrhunderten natürlich zahlreichen Änderungen der Statuten und deren Auswirkungen auf die Organisation der Hochschule bzw. ihrer Fakultäten innerhalb der chronologischen Namenlisten durch eingeschobene kurze, aber prägnante Kommentare dem Leser zu vermitteln. Das Ganze wird durch eine Zeittafel zur (Verwaltungs-) Geschichte der Universität von 1386 bis 2007 (S. XVI - XLIV)
untermauert.

Wer mehr über die prominenten Heidelberger Universitätsmitglieder erfahren möchte, kann zu den drei gediegenen Bänden des Heidelberger Gelehrtenlexikons“ greifen, zu denen sich wahrscheinlich 2008 ein vierter, wiederum von Dagmar Drüll bearbeiteter Band für die Zeit von 1933 bis 1986 gesellen wird.

Die Bearbeiter haben ein instruktives Quellenwerk zur universitären Verwaltungsgeschichte geliefert, in das man vielleicht auch noch die Universitätsarchivare und -bibliothekare hätte aufnehmen können, das anderen Hochschulen aber unbedingt als Vorbild für ähnliche Initiativen dienen kann.